friedbertplanker.de
friedbertplanker.de

Immer aktuell!

 

Holderkalender 2024

 

Ein Muß für jeden Holder-Fan!

_________________________

 

Kalender für die Jahre

2018 bis 2023

bei uns noch zu haben!

Für die Sammler unter uns!

Infos unter "Marktplatz"!

_________________________

 

Das Holder - Datenbuch ist  noch lieferbar!

Infos unter "Marktplatz"!

__________________________

Der Holderkalender 2018  

-   erstmals erschienen  -

ein Muss für jeden Holderfan!

Infos unter "Marktplatz"!

Jetzt noch letzte Exemplare zum Sammeln sichern!

__________________________

Böhl-Iggelheim, im Dezember 2019

 

Was für ein Kurerfolg für unseren Herrn B.....

 

Unser Holder A15, den wir aus einem besonderen Grund "Herrn B....." (ist der Name des Vorbesitzers) nennen, hatte sich durch seinen Zustand und seine einzigartige Geschichte eine Kur mehr als verdient. Viele technische Mängel und sein trauriges Erscheinungsbild schrien geradezu nach einer Intensiv-Kur.

Unser Freund Friedbert hat sich unseres A15 angenommen und - ich nehme gleich das "Kurergebnis" vorweg - was er wieder geschaffen hat, ist einzigartig. Aus unserem geliebten "Schrotthaufen" wurde wieder ein absolutes Glanzstück der Extraklasse, dies sowohl in technischer wie auch in optischer Hinsicht. Dies hat auch ein unabhängiger Gutachter so gesehen:

"Ein makelloser A15, an dem sich auch nach genauester Prüfung keinerlei Mängel an Optik und Technik finden. Dieses Fahrzeug wurde sehr aufwendig und äußerst fachgerecht restauriert. Der Holder befindet sich in einem originalgetreuen und authentischen, sehr gepflegten und sehr guten Zustand, Zustandsnote 2+."

Neben der Behebung einer Vielzahl von technischen Mängeln (die Aufzählung würde eine ganze DIN-A-4-Seite füllen) waren die Lackierarbeiten eine besondere Herausforderung - hatten doch die Vorbesitzer den Holder einfach unliebsam und teilweise sehr schlampig überlackiert. Diese Arbeit war daher außerordentlich schwierig und mühevoll.

Aber Friedberts hohe Ansprüche kennen keine Gnade. Mit viel Fleiß, Energie und Durch-

haltevermögen, manchmal auch mit Ärger über diese Sisyphusarbeit hat er wieder einen Hingucker gezaubert.

Und da Friedbert einmal "in Fahrt" war, hat er sich auch gleich den total verzogenen und heruntergekommenen original Grubber vorgenommen. Auch dieser erstrahlt jetzt wieder in neuem Glanz.

Unser A15 ist eine absolute Augenweise geworden und mit dem Grubber eine wunderschöne sehenswerte Kombination.

Aber lassen wir doch Bilder sprechen:

 

Unsere innige Verbundenheit zu unserem "runderneuerten Kleinen" erklärt sich insbesondere durch seine eigene Geschichte:

Für die Gartenarbeit suchten wir eine Motorfräse. Bei der Besichtigung in Kallstadt und dem Verkaufsgespräch zeigte sich schnell, dass wir einen interessanten und sehr lebenserfahrenen älteren Herrn kennengelernt hatten. Diese Begegnung sollte für uns zu einem nachhaltigen Erlebnis werden:

Wegen seiner schweren Erkrankung fehlte ihm die Luft und die Kraft für das Führen der Motorfräse. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, uns stolz seinen Garten zu zeigen. Neugierig inspizierte ich dabei auch die Scheune und mir blieb fast das Herz stehen: aus der hintersten Ecke lachte mich - zugegeben etwas matt und traurig - (m)ein Holder an, voll-

ständig mit original Grubber und Fräse. Spontan rutschte aus mir heraus: "Lieber Herr B.....,

wenn Sie den mal abgeben, dann denken Sie bitte an mich!" Er antwortete sehr bestimmt:

"Nein, der ist unverkäuflich, der ist mir ganz viel wert. Durch meine Erkrankung ist er meine letzte Möglichkeit und Freiheit zur Bestellung meines Gartens......!!!"

Nach ca. einem Jahr klingelte das Telefon - den Holder hatte ich während unseres Neubaues

schon total vergessen. Schluchzend berichtete mir Frau B....., dass ihr Mann gestern verstorben sei. Auf dem Sterbebett habe er gesagt, dass sein geliebter A15 der nette Mann aus Böhl-Iggelheim bekommen solle.

Einerseits traurig und andererseits vor diesem Hintergrund gerührt, freuten wir uns, dass gerade wir diesen Holder A15 bekommen sollten. Alleine schon deshalb ist es für uns selbst-verständlich, unseren Herrn B..... besonders in Ehren zu halten.

Lieber Friedbert und liebe Sibille,

ganz herzlichen Dank für Eure wieder ganz außergewöhnliche Unterstützung. Sicherlich wäre auch Herr B..... von dem runderneuerten A15 ganz besondern angetan und sehr glücklich.

Herzlichst   Barbara und Ralf

___________________________________________________________________________

Böhl-Iggelheim, den 31.07.2018

 

Mein (Holder-)Jugendtraum geht in Erfüllung

 

Schon als Jugendlicher interessierten mich besonders die Weinbergtraktoren, ganz besonders die Holder der A-Serie. In meinem schönen Heimatland, der Pfalz, wurden sie oft in den Hanglagen der Weinberge eingesetzt. Bei Traktortreffen blicke ich die Holder immer sehnsuchtsvoll an.

Mein beruflicher Weg ging dann aber in eine ganz andere Richtung. Beruflich bestimmten nicht Dieselduft und Traktorengebrumm mein Arbeitsleben, sondern Büroluft und Aktenberge. Dass mir etwas fehlte, wurde mir nach 45 Dienstjahren in Vorbereitung auf meinen Ruhestand bewusst. In meinem Ruhestand wollte ich mir dann endlich meinen Jugendtraum erfüllen. Durch einen Zufall, ich nenne es heute Fügung oder Schicksal, kam ich über einen „holderverückten“ Bekannten mit Herrn Friedbert Planker in Verbindung, der in seinem umfangreichen Fundus gerade auch meinen Traum, einen Holder A 45, hatte. Ein erstes persönliches Kennlernen der Familie Planker erfolgte dann nach ca. 1,5 Jahren in Grevenbroich.

Nachdem Friedbert mir seine sehr beeindruckende Holdersammlung, seine Raritäten, seine Werkstatt bis hin zu seinen Spezialwerkzeugen sehr engagiert gezeigt und erklärt hatte, ahnte ich schon, dass diese Verbindung ein großer Glücksfall war. „Mein“ noch unrestaurierter A 45 machte allerdings auf mich noch keinen Eindruck, denn mir fehlte die Vorstellungskraft, dass daraus wieder ein Schmuckstück werden könnte. Friedbert, der mir meine Zweifel ansah, gab mir Hoffnung mit den Worten: „Der wird wieder wie neu, vielleicht noch ein bisschen schöner …..“

Über den Fortschritt der Arbeiten haben uns Sibille und Friedbert mit Bildern auf dem Laufenden gehalten.

An Ostern 2018 war es dann soweit. Diese Osterüberraschung werde ich nie vergessen, denn wir erhielten die ersten Bilder unseres Schmuckstückes – dem jetzt nicht mehr wieder zu erkennenden „neuen“ Holder A 45. Unvorstellbar, wie aus diesem „Schrotthaufen“ ein technisch hochwertiger und auch optisch wunderschöner Traktor wurde. Ganz sprachlos war ich, als ich 4 Wochen später meinen A 45 „persönlich“ kennenlernen durfte. Für mich ein besonderer Augenblick voll Sentimentalität und Rührung. Selbst meine Frau – bis dahin noch nicht vom Holdervirus infiziert ist, war sehr beeindruckt.

Eigentlich unbeschreiblich: Ein besonderes Schmuckstück durch eine außerordentliche Spitzenleistung von Friedbert!!!

Die Übergabe erfolgte erst 6 Wochen später. Durch einige Probefahrten wurden Ölverluste und technische Mängel akribisch ausgeschlossen und Einstellungen optimiert. Das beispiellose „Leistungspaket“ von Friedbert wurde dadurch abgerundet. Er wurde seinem Motto gerecht: „ Ich übergebe nur 100 %ige Traktoren.“

Mich begeistert, wie Friedbert sich mit vollem Herzblut für „seine“ Holder und Fans einsetzt. Er wird in der Fachwelt zurecht als „ Holderpapst“ wegen seiner hohen Fachkompetenz, immer präzisen und verbindlichen Aussagen, seiner besonderen Hilfsbereitschaft, seiner legendären Ideen für Problemlösungen und seinem unbeschreiblich großen Fach- und Hintergrundwissen beschrieben. Ich hab ihn als solchen kennen und schätzen gelernt.

Danke lieber Friedbert, dass Du meinen Lebenstraum absolut erfüllt hast. Barbara und ich sind sehr stolz auf Dein Meisterwerk. Auch ein ganz herzliches Dankeschön an Sibille.

Ganz herzliche Holdergrüße aus der Pfalz

Barbara und Ralf

 

P.S. Meinen Holder A 15 durfte ich auch in Friedberts „Schönheitskur“ schicken. Schon jetzt freuen wir uns auf den „Kurerfolg“.

 

___________________________________________________________________________

Die Holdergeschichte des Richard Böpple  

Holder B10 - Baujahr 1955

 

Angeschafft hatte sich seinerzeit mein Patenonkel den Holder B10, Bj. 1955, mit Anlasser, um diesen in der Land- und Forstwirtschaft einzusetzen. Dies war auch lange Zeit der Fall, bis der Umtrieb der Land- und Forstwirtschaft zurückgegangen und der Holder in Vergessen-heit geriet.

Bei einem Besuch bei meinem Patenonkel in 2002 kamen wir auch per Zufall in die Garage. Dort habe ich dann den Holder B10 unter altem Gerümpel entdeckt.

Nachdem er wohl keine Verwendung mehr für diesen hatte, habe ich ihn gefragt, ob er ihn mir nicht schenken wolle. Er willigte sofort ein und zwei Tage später habe ich den Holder abgeholt.

Ich habe ihn gründlich gereinigt, teilweise frische Farbe aufgetragen und den durch Frostschaden kaputt gegangenen Zylinderkopf durch einen neuen ausgetauscht.

Am 30. September 2002 habe ich ihn dann beim TÜV vorgefahren, wo er sofort ohne jegliche Beanstandung abgenommen wurde.

Danach wurde der Traktor bei uns wieder zum Mähen von Wiesen, zum Holz machen und zur Pflege von Wald und Feld eingesetzt.

Ich war sehr zufrieden mit meinem Holder B10.

Im Jahr 2014 trat dann doch ein Problem auf: der Holder verlor Öl und hat stark geraucht. Woraufhin ich den Holder am 20. März 2014 in eine Landmaschinen-Werkstatt brachte, wo mir gesagt wurde, dass das kein Problem sei und ich den Traktor in 3 Wochen repariert wieder abholen könne. Leider war dies nicht der Fall, bei meinen Nachfragen, wann der Traktor denn fertig sei, wurde ich immer wieder vertröstet, bis es endlich am 30. Mai 2014 so weit war - ich konnte meinen geliebten B10 wieder abholen.

Ziemlich überrascht war ich dann doch, dass mir eine Rechnung über Motorarbeiten, Kupplungs- und Ölpumpentausch über € 4.000,41 vorgelegt wurde.

Aber was macht man nicht alles für seinen geliebten Holder B10, ich habe die Rechnung anstandslos beglichen.

Zuhause angekommen, habe ich jedoch festgestellt, dass der Holder in derselben Verfassung war wie vor seinem Werkstatt-Aufenthalt!

Sofort habe ich reklamiert, aber der Besitzer der Werkstatt hat gar nicht verstanden, warum. Ich sollte ihn nochmals bringen, damit er sich das ansehe.

Gesagt, getan. Leider war mir nicht bewußt, dass ich damit in eine noch größere Misere eintreten würde...

In der Werkstatt hat man dann völlig unfachmännisch den Auspuff zugeschweißt, damit da kein Öl mehr austreten kann. Der Motor wurde ausgebaut und angeblich in eine "Spezialfirma" zur Überholung gegeben, von wo er nie mehr zurück kam.

Als ich dann nach langen erfolglosen Versuchen einen Anwalt eingeschaltet habe, der die ganze Angelegenheit beschleunigen wollte, hat die Werkstatt behauptet, dass der Motor des B10 noch in der "Spezialfirma" sei und er interimsmäßig einen "Ersatzmotor" einbauen werde, bis mein Motor wieder zurück sei. Beim Einbau hat sich dann herausgestellt, dass der Motor gar nicht für einen B10 geeignet war, weshalb Schweißarbeiten am Fahrgestell zum Befestigen des "Ersatzmotors" vorgenommen wurden.

Als ich am nächsten Tag meinen B10 wieder nutzen wollte, hat sich gezeigt, dass der "Ersatzmotor" gar nicht funktionierte.

Bei einer erneuten Reklamation hat die Werkstatt dann mitgeteilt, dass es sich um einen "neuen Motor" handle, und sollte dieser nicht funktionieren, ich diesen kaputt gemacht hätte.

Und das innerhalb eines Tages!!!

Ich habe meinen alten Motor zurückgefordert, wobei sich herausstellte, dass dieser bereits seit Monaten in der Werkstatt des Beauftragten stand. Dieser sei unwiederbringlich zerstört und nicht mehr in Funktion zu setzen, war die Auskunft des Inhabers der Werkstatt.

Nach einem langen Schlagabtausch zwischen den Anwälten und einer unerquicklichen Gerichtsverhandlung habe ich mich entschieden, das Urteil anzunehmen, bei dem die Werkstatt mir zwar nicht den ganzen Rechnungsbetrag, aber immerhin € 3.000,00 und meinen kaputten Originalmotor zurückgegeben hat.

Meine Tochter hatte in der Zwischenzeit in langen Recherchen den "Holderpapst" ausfindig gemacht und Kontakt mit ihm aufgenommen. Herr Planker konnte ob meiner Geschichte die Welt nicht mehr verstehen und hat uns freundlicherweise den - in der Zwischenzeit bei der ganzen Familie geliebten - Holder B10 wieder in Gang gesetzt und damit wieder viel Freude in unsere Leben gebracht.

Insgesamt stand der Traktor fast drei Jahre still. Herr Planker hat ihn innerhalb von zwei Wochen wieder in Gang gesetzt. Die zweimalige Anreise aus dem wilden Süden nach Grevenbroich hat sich gelohnt!

 

 

Holder B10 - Baujahr 1953

 

Mein zweiter Holder B10, Bj. 1953, ohne Anlasser, mit Kurbel, außerdem ausgestattet mit Pflügen und Vordermähwerk, stammt von meinem Schwiegervater.

Dieser hat ihn im August 1953 erworben, um ihn in der Landwirtschaft einzusetzen.

Lange Zeit wurde er eingesetzt, um Heu und Ömd ebenso wie Weizen und Gerste zu mähen und um Holz im Wald zu holen.

Als mein Schwiegervater nach der Kriegsgefangenschaft viel zu früh verstorben ist, habe ich mit meiner Schwiegermutter und meiner Frau noch vier Jahre die Landwirtschaft nebenberuf- lich weiter betrieben. Danach wurde der B10 im Schuppen abgestellt.

Am 11. November 2000 habe ich den B10 dann wieder in Betrieb genommen und bin anstandslos durch den TÜV gekommen. In der Zwischenzeit habe ich diesen B10 meinem Sohn übergeben, bei dem er nach wie vor ohne Probleme läuft. Eingesetzt wird er vor allem für Holzarbeiten im Wald und dem Transport zwischen Wald, Lagerstätte und Haus.

 

Richard Böpple

im März 2018

 

___________________________________________________________________________

Hier eine schon etwas ältere Holdergeschichte, die wir aber immer noch recht interessant finden:           

Mein Holder A12

(der grüne Schneck)

 

Genau genommen weiß ich gar nicht mehr, wann ich das erste Mal ein Bild von einem A12 gesehen habe. Vielleicht in einer Traktorzeitung? Dann habe ich weiter geforscht. Niedlich ist ja auch der A8. Aber davon wurden nur wenige gebaut, was bedeuten könnte, dass es mit Ersatzteilen nicht so einfach ist. Schön ist auch der A10. Aber der hat einen wassergekühlten

Motor, was mehr Sorgfalt bedeutet. Und auch mehr Fehlerquellen. Also blieb der A12 übrig. Faszinierend schön die Form mit der runden Haube; aber vor allem die Technik ist ein Leckerbissen: Allrad, Knicklenkung und Zweitakt-Diesel. Wo findet man das alles auf

einmal?

Schaute in die "Schlepperpost" 6/07 und sah einen optisch hervorragend restaurierten von Herrn Martin Hagenmeier in Ubstadt-Weiher. Nach einigen Telefonaten war es soweit: am Samstag, 18.12.08 fuhr ich mit Hermann hin, um das Prachtstück zu bestaunen. Wirklich exzellent restauriert und sein Geld wohl wert. Optisch eine Augenweide. Aber irgendein Klappergeräusch im Bereich der Welle zwischen Motor und Getriebe nach dem Ausschalten störte mich. Hermann wusste Rat: frag den Zitzler, der kennt sich aus. Und Zitzler sagte, macht nix. Also habe ich den Kauf getätigt. Der Wetterbericht für Sonntag, 06.01.09 war leidlich gut und so fuhren wir los. VW-Bulli von Weißens und Autoanhänger vom Prey - sicher 2,20 m breit, was schon Vorsicht erforderte.

Wie gesagt: der Wetterbericht hatte mildes Wetter vorhergesagt und so hatte ich mir den Bulli und den Hänger schon besorgt. Aber der Sonntag war frostig und wenn ich nicht schon die Fahrzeuge organisiert gehabt hätte, hätte ich es mir noch mal überlegt.

Aber jetzt musste es wohl sein.

Start so um 8.00 Uhr; die Straßen frisch geräumt. An den Rändern noch Schnee, wo unser breiter Anhänger lief. Erst ab Amberg schneefreie Autobahn; in der Nürnberger Gegend dann erst richtig schneefrei. Im Badischen dagegen richtig frühlingshaft: sonnig, mild, 8 Grad.

Mit Hagenmeier angenehm geratscht. Er gab mir auch Fotos aus der Zeit der Restaurierung: alles abgebaut und ausgebaut, entrostet und perfekt lackiert. Und erzählt, dass seine Freude an so einem Gefährt darin besteht, es perfekt wieder herzustellen. Wenn es fertig ist, ist ein Teil des Reizes vorbei. Und hinzu kommt, dass sein Sohn gerade ein Auto kauft und er den Platz in der Garage braucht.

Da die Tage kurz sind, müssen wir uns beeilen, weil noch 320 km Fahr mit Anhänger - also langsam - vor uns liegen. Der gute Hermann konnte es nicht lassen und hat noch mal schnell über den Preis verhandelt, der für Holder-Fans vielleicht doch ein bisschen hoch lag. Und Hagenmeier zeigte Erbarmen und so hatten wir wenigstens einen Teil der Fahrtkosten gerettet (immerhin sind wir bei beiden Fahrten über 1200 km gereist).

Also A12 aufgeladen, verzurrt und los. In der Nähe von Sinsheim eine kleine Brotzeit - wie schon auf der Hinfahrt. Hermann ließ mich nicht mehr ans Steuer und fuhr recht stramm dahin. Auf der Autobahn war mir das wurscht, aber auf dem Rest, auf den Landstraßen, war das manchmal schon recht flott. Entgegen dem Wetterbericht zogen die Temperaturen wieder an und auf den Oberpfälzer Straßen froren die Straßenränder wieder, also dort, wo das rechte Räderpaar unseres breiten Anhängers lief. Bei Gegenverkehr wurde das richtig eng. Dann kamen wir endlich in Hütberg an, es war schon dunkel und es fror schon wieder tüchtig. Mit klammen Fingern die Verzurrungen gelöst, A12 abgelassen und mit viel Sorge und Ehrfurcht mit Motorkraft in den Schober gefahren. Da stand er erst mal gut; der Winter blieb.

So im März dachte ich, ihn zuzulassen. Fuhr nach OVI zur Zulassungsstelle und wollte mir eine Nummer aussuchen. Als Mitglied der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft steht mir natürlich eine stilechte grüne Nummer zu. Eine grüne A 12 soll es sein. Gibt`s nicht, weil A-Nummern für die Motorräder reserviert sind. Also dann HA 12. Geht in Ordnung. Die Mieze verlangt meinen Personalausweis. Da steht München als erster Wohnsitz, also muss ich den Holder in München zulassen, sagt die Mieze. Wieso denn das? Alle unsere Autos und der Fendt haben doch auch SAD?! Ja, sagt die Mieze, neue Vorschrift. Der erste Wohnsitz zählt. Soll ich also in der Oberpfalz mit meinem Holder mit einer Münchner Nummer rumfahren?

Da lachen doch die Hühner - und die Leute denken, ich hätte mich verfahren!

Telefoniere mit dem Landratsamt, schaue ins Internet, rede mit der Zulassungsstelle in München. Kein Weg zu einem SAD-Kennzeichen. Da bleibt mir nur, mich umzumelden.

Elke rät ab. Der Bürgermeister in Schwarzhofen sagt mir, ich solle bei der Ummeldung aufpassen. Weil gerade die Kommunalwahlen kommen, falle ich vielleicht aus der Wählerliste. Also warte ich erstmal die Kommunalwahlen ab.  Aber nicht zu lange, denn die Reservierung des Kennzeichens HA 12 gilt nur für einen Monat. Also gleich nach der Wahl, Anfang April, zur Meldebehörde nach Neunburg und ersten Wohnsitz angemeldet, raus aus dem Amt und direkt nach OVI zur Zulassungsstelle. Klappt wie geschmiert: SAD - HA 12.

Also jetzt kann ich damit rumfahren. Aber wohin? Elke fragt mich manchmal - und nicht ganz zu Unrecht - recht spitz, wozu ich den Holder eigentlich brauche.

Also muss eine Betätigung her, ein Mähwerk. Schaue ins Internet, erkundige mich nach den verschiedenen Arten, wobei ich auf die nicht üppige Leistung von 12 PS Rücksicht nehmen muss. Ein Händler in der Nähe von Zwickau bietet ein neues italienisches Sichelmähwerk an, das ab 12 PS funktionieren soll. Vorsichtshalber noch mal den Händler gefragt, ob das stimmt. Jaja, das klappt. Also gekauft und bekomme es geliefert. Ganz schön groß und schwer.

Jetzt muss wieder der Zitzler her, Mähwerk anbauen. Die Gelenkwelle muss gekürzt werden. Einfach. Statt des Anhängermaules muss eine maßgefertigte Aufhängung her. Die macht der Meier in Dieterskirchen. Und unten am Holder steht etwas im Wege, das der gute Zitzler einfach abflext. Dann holen wir beim Meier das Teil ab, schrauben es hin, hängen das Mähwerk dran und los geht die Probefahrt. - Der Holder faucht und stöhnt, aus dem Auspuff schwärzliche Wolken. Der Zitzler meint, da ruinieren wir den Motor. Also leicht sauer alles wieder abgebaut.

Da stehe ich nun mit meinem Mählwerk. Soll ich es dem Händler zurückgeben, weil er mir doch gesagt hat, dass 12 PS ausreichen? Aber so ein Zirkus. Nimmt er es zurück? War ja schon angebaut, hatte Gebrauchsspuren und war also nicht mehr neu. Und Transport wieder nach Zwickau. Das klappt wohl alles nicht!

Na denn. Dann muss das Mähwerk also an den Fendt. Dafür muss eine neue Gelenkwelle her. Die vom Holder wird beim Meier zurechtgeschnitten und das klappt. Aber - wofür habe ich denn nun den Holder? Wollte doch mit dem mähen, weil er so wendig ist! Und mit dem Fendt bleibe ich überdies an jedem Ast hängen.

Da gehen Tage und Wochen ins Land und ich brüte. Mit welchem Gang bin ich denn eigentlich gefahren? Natürlich mit dem ersten - aber in der großen Übersetzung, was ja eigentlich der vierte ist. Eine neue Erkenntnis und Erleuchtung. Und noch ein Gedicht: das Mähwerk ist zum Mulchen eingestellt. Hat aber zwei Klappen, die man Öffnen kann und dann wird das Mähgut ausgeworfen, was wohl dem Holder die Arbeit auch erleichtert.

Gehe zum Zitzler und erzähle ihm meine neuen Erkenntnisse. Wenn ich den richtigen ersten Gang nehme und das Mähgut, statt zu mulchen, ausgeworfen wird, müsste das doch eigentlich klappen. Zitzler schöpft auch Hoffnung.

Also wird das Zugmaul am Holder wieder abgeschraubt und die Teile, die fürs Mähwerk angefertigt worden waren, wieder angebaut. Die für den Fendt verkürzte Gelenkwelle passt natürlich nicht mehr, also wird wieder eine neue besorgt und das jetzt geöffnete Mähwerk wieder ran. Und Zitzler findet noch etwas: der Knopf an dem Hebel, mit dem das Mähwerk betätigt wird, ist verdreht und zeigt daher die falsche Drehzahl an, wie wir bei einem Geräuschevergleich feststellen. Das heißt, wir wollten mit 540 Umdrehungen mähen und

hatten es auch so eingestellt, aber weil der Knopf verdreht war, haben wir in Wirklichkeit mit 920 Umdrehungen gearbeitet, was den Holder natürlich noch weiter belastet hat.

Also wird alles richtig vorbereitet und los geht`s. Diesmal 540 echte Umdrehungen, das geöffnete Mähwerk und den richtigen ersten Gang und siehe da - er scheint`s zu packen, obwohl ich noch immer ängstlich bin. Fahre erst mal zur Probe auf dem benachbarten Sportplatz ein paar Bögen und der Motor scheint es zu verkraften. Mit Herzklopfen stelle ich den Holder erst mal wieder in die Scheune und lasse bei mir Ruhe einkehren. Kaufe ein knallrotes Sitzkissen und dann geht`s an die Optik.

Das vom Meier angefertigte Trageteil ist ja noch unlackiert. Also wird alles wieder abgebaut und erst mal die neue Halterung lackiert und auch der Stumpf, wo Zitzler etwas abgeflext hatte. Dann lässt man alles schön trocknen und nach ein paar Tagen wird wieder alles angeschraubt. Also jetzt ist er endlich total startklar. Recht vorsichtig, weil ich immer noch Probleme mit der Wahl der richtigen Gänge habe, fahre ich zum Luderbügel. Verdammt, fährt der Holder langsam. Er soll doch 14 laufen, also etwa wie ein Radfahrer. Aha, schon wieder nicht die richtige Übersetzung erwischt. Und am Luderbügel ängstlich im richtigen ersten Gang die Steigung hinauf und oben mit Herzklopfen das Mähwerk eingeschaltet. Und siehe da, es mäht! Manchmal muss ich rückwärts fahren. Aber was wird da aus dem eingeschalteten Mähwerk?

Dreht das jetzt anders rum? Keine Ahnung. Also lieber immer beim Rückwärtsfahren das Mähwerk ausschalten und dann wieder ein. Aber - das kann doch nicht sein. Also probiere ich höchst angespannt und ängstlich, was passiert, wenn ich mit eingeschaltetem Mähwerk rückwärts fahre. Gibt`s da vielleicht einen fürchterlichen Schlag und alles ist hin? Also gaaaanz vorsichtig die Kupplung kommen lassen, um das Schlimmste zu verhindern. Klappt!

Sensationell! Augenscheinlich dreht die Zapfwelle immer in der gleichen Richtung, unabhängig davon, ob man nun vorwärts oder rückwärts fährt. Was ich aber noch immer nicht weiß (u.a.), wie die gleichbleibende Drehzahl an der Zapfwelle zustande kommt, unabhängig davon, ob man nun mal schneller oder langsamer fährt. Eigentlich müsste sich die Drehzahl an der Zapfwelle mit der Motordrehzahl ändern. Und woher kommen denn die genauen 540 Umdrehungen? Na ja, einer wird`s mir noch sagen.

Nun, Schmalspur ist fein, aber wenn`s wellig ist und man kommt in Schräglage, kann schon die Muffe gehen. Überrollbügel sollte doch schon sein! Horche und schaue herum. Am 12er gibt`s keine Befestigungen für einen Bügel und sehe auch nirgends ein Bild von einem 12er mit Bügel. Und überdies ist ein Bügel hässlich! Um etwas mehr Sicherheit zu gewinnen, bleibt da nur die Spurverbreiterung, wie ich im Buch von Friedbert Planker, das ich auch vom Hagenmeier bekommen hatte, gelesen habe. Bei Ebay wird aber so was nie angeboten und so wende ich mich direkt an Planker. Der schreibt, dass er vier Distanzstücke abgeben könnte, aber die meisten 12er-Fahrer die Spur nur hinten verbreitern. Wieder gehe ich zum Zitzler und erzähle ihm das. Ja ja, sagt der alte Fuchs, vorn und hinten kann man schon verbreitern - aber wenn man die Spur auch an der Vorderachse verbreitert, lenkt sich der Holder noch schwerer. Also was tun? Mit verschiedener Spurweite vorn und hinten kann doch dämlich aussehen! Die Lösung ist einfach: Planker schreibt mir mir, dass er entgegen seiner ursprünglichen Annahme doch nur zwei Distanzstücke besitzt, und so kommen die eben hinten drauf und die Sache ist erledigt. Kaufe bei Planker und wenn`s wärmer wird, wird die Spur hinten verbreitert und dann geht`s wieder los in die Wäldchen zu meinen Wiesen und Elke sieht, warum ich zusätzlich zum Fendt noch dringend einen Holder brauchte, den der gute Hans Gschrei, der drei große Traktoren besitzt, den "grünen Schneck" nennt (dazu muss man wissen, dass die Schnecke im Bayerischen männlich ist, also "der Schneck").

Und die Bemerkung von Hans Gschrei ist geradezu pikant: er hat die Geschwindigkeit bei allen seinen drei Bulldogs auf 6 km/h gedrosselt, so dass ich ihm mit meinem "grünen Schneck" nach Belieben auf- und davonfahren kann!

Aber zurück zur Arbeit: wenn die Distanzstücke hinten montiert sind, stehen die Räder zu weit unter den Kotflügeln heraus. Also werde ich mir beim Albert vier massive Eisenstreben mit Bohrungen anfertigen lassen, um die Kotflügel weiter nach außen versetzen zu können. Das sieht ganz einfach aus, aber die Tücke liegt wie immer im Detail: werden die Kotflügel nach außen versetzt, müssen auch die elektrischen Leitungen für die Rücklichter und die elektrische Kupplung für den Anhänger verlängert werden. Na ja, auch das wird gelingen, notfalls muss der Weinfurter einspringen. Also zu tun gibt es immer noch was!

Und zum Abschluss noch eine Anmerkung in eigener Sache:

Unter den Traktorsammlern gibt es grob gesagt zwei Richtungen: die einen haben einen Traktor perfekt restauriert als Sammlerstück, also quasi als Spielzeug, und die anderen besitzen einen Traktor unrestauriert als Arbeitstier. Und bei mir ist er zwei in einem:

perfekt restauriert  u n d  Arbeitstier!

 

Dr. Friedrich Brych

Am Hütberg 10, 92447 Schwarzhofen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Druckversion | Sitemap
© Christoph Planker/Sibille Planker